geschichten

Das königliche Geschenk

Müde und abgespannt schlenderten die beiden durchs Dorf. Es waren wohl Städter aus dem Süden. Ihre Sprache verriet den Stockholmer. „Wir gehen dort fragen, meinte der Ältere“, und so klopften sie bei der nächsten Samenkate an die Tür. Der alte Pirtsi öffnete und bat die Männer herein. Nach dem Kaffee bot ihnen Pirtsi ein einfaches Nachtlager an, was die beiden gern annahmen.

Am frühen Morgen verließen sie das Haus und wanderten weiter. Eine ganz alltägliche Geschichte... Nein. Was der alte Mann nicht wusste: er hatte keine Ahnung, wen er beherbergt hatte. Tags darauf fuhr eine Staatskarosse im Dorf vor. Ein Diener in Uniform fragte nach Pirtsis Hütte. Dort wurde dem Samen ein Geschenk des Königs übergeben für die Aufnahme als Gast am Vortag: eine wunderschön gearbeitete Lampe. Wie freute sich der Renzüchter.

Doch sein Glück verflog bald: die Lampe passte schlecht zu seiner Einrichtung. So kaufte Pirtsi Möbel. Der alte war aber den Tauschhandel gewohnt. Er stürzte sich in Schulden und das wurde immer schlimmer. Über Monate hatte Rolf die Lebensmittel für den Mann aufgeschrieben. So fasste sich der Händler ein Herz. Er schrieb dem König und schilderte ihm Pirtsis Notlage, nicht ohne ihn daran zu erinnern, dass es doch eigentlich das Geschenk des Königs war, das den alten Mann in eine derart missliche Lage brachte.

Wieder fuhr der königliche Wagen vor. Der Lakai besuchte den Dorfladen. Er ließ sich Pirtsis Schulden zeigen und bezahlte sie bar. Dann stellte er eine Gutschrift aus, versehen mit dem königlichen Siegel: bis zu Pirtsis Lebensende durfte dieser auf Kosten der Krone einkaufen. Alles, restlos alles hatte der König selbst übernommen. Wie staunte Pirtsi, als er Tage später zum Laden kam. Er wollte zuerst mal fragen ob er nochmals Kredit erhalte. Rolf winkte ab: „Das brachst Du nicht mehr, deine Schulden sind bezahlt und was du noch für dich brauchst zahlt der König weiterhin. Sein Geschenk soll auch für Dich ein Segen sein.“

Könnt ihr euch Pirtsis Dankbarkeit vorstellen?

Draußen vor Jerusalem hing Jesus am Pfahl. Warum, er hatte doch nichts getan? Ja, aber Deine und meine Schuld trug er dort. Die Strafe liegt auf ihm zu meinem Frieden und durch seine Striemen bin ich geheilt...

Gott selbst versöhnte die Welt durch das Opfer seinens Sohnes. Wir sind nicht nur frei von den Altlasten: Jesus stellt mein Leben auf eine völlig neue Grundlage. Und er verspricht mir für mich zu sorgen...

Das nennt sich Leben in neuen Dimensionen. Ich bin frei um für meinen König zu leben.

Willy

 

Die beiden Freunde

Während der Schule sprach man von den Zwillingen. Durch dick und dünn hielten sie zusammen. Aber später trennten sich ihre Wege der eine wurde ein angesehener Richter. Der andere ein Winkeladvokat, der sehr oft im trüben fischte... Korruption und Bestechung, Schuldenwirtschaft und eine fragwürdige Klientel...

 

Es kam wie es kommen musste: Er stand eines Tages vor Gericht. Diesmal nicht als Verteidiger sondern als Angeklagter. Und was ihn sehr hart traf: Sein Freund musste das Urteil fällen. In einer Pause sprach er den Richter an: „Wir sind doch die besten Freunde. Bitte, drücke heute mal ein Auge zu!“ „Kommt nicht in Frage. Ich bin Dein Richter...“

 

Er traute seinen Ohren nicht als er das Urteil vernahm: Die höchste Geldstrafe, die an diesem Gericht je ausgesprochen wurde, war verhängt worden. Zerbrochen setzte er sich nach der Verkündigung des Urteils hin. War das sein Freund? Konnte er auch diesem nicht mehr vertrauen?

Doch was dann geschah, hatte niemand erwartet. Der Mann, der zuvor seinen Freund ins allerschlechteste Licht gestellt und die horrende Strafe ausgesprochen hatte, zog seine Richterrobe aus und legte selbst den Betrag auf den Tsch. Dann wandte er sich seinem Freund zu: Deine Taten verlangten die Höchststrafe. Aber ich bin immer noch Dein Freund. Ich habe die Strafe auf mich genommen. Ändere nun Dein Leben. Ich helfe Dir dabei.

 

Lies mal Jesaja 53: ...die Strafe liegt auf ihm, auf Jesus, zu meinem Frieden und in seinen Wunden bin ich geheilt. Jesus hat nicht nur die Höchststrafe für mein gott-loses Leben gefordert. Er hat am Kreuz selbst den Preis für meine Schuld bezahlt.

 

Das verpflichtet mich, für ihn zu leben!

 

Willy

 

Ja, das Leben schreibt Geschichten...

Kennt Ihr die ersten Grammophone noch? Sie bestanden aus einer Wachswalze. Ein Stahlstift, mit einer Membran verbunden übertrug den Schall über die Vibrationen der Membran auf die Walze. Jeder Ton wurde so in den Weichen Wachs eingraviert. So konnte man in umgekehrter Reihenfolge über die Vibrationen der Stahlnadel wieder hören, was auf der Walze eingeritzt war.

 

Unser Leben gleicht dieser Wachswalze. Gutes wie Böses werden eingeritzt. Und wie der Wachs mit der Zeit austrocknet und spröde wird ist es auch bei uns Menschen. In der Jugend empfängt man so viele Eindrücke. Man ist formbar. Später ist der Mensch oft festgefahren, hart und spröde.

 

Ich denke an eine Erfahrung. Sie liegt einige Jahre zurück. An einem Hauskreisabend spricht mich jemand an. Sie wollte mich mit ihrem Mann zusammen sprechen. In einer Vision hatte sie einen schön gedrechselten Krug gesehen. Der hatte zwei gebogene Griffe. Doch ein Griff war beschädigt, und wer ihn anfasste wurde verletzt. „Du bist dieser Krug!“ Die Worte trafen mich  und leiteten bei mir einen sehr schmerzhaften Heilungsprozess ein.

Gott begann von meiner Kindheit her Sachen aufzuzeigen. Wie oft musste ich als Knabe hören: „Das kriegst Du nie hin, lass es bleiben!“ Und wie kämpfte ich dagegen an. In der Schule hörte ich nur zu oft: „Dich wollen wir nicht im Team haben. Sonst verlieren wir ja doch!“ Das ging mir derart nach, dass ich später als Erwachsener eine Ausbildung abbrach als ich einmal „nur“ die zweitbeste der möglichen Noten erreicht hatte. Ich war also immer noch nicht perfekt...

Damals fing Gott an diese alten Wunden aufzureißen und zu reinigen. Eine schmerzhafte Prozedur.

„Du sagst also nicht die Wahrheit, Du lügst!“ Sinngemäß hatte ich die Worte so verstanden – und nicht einer im Team sagte auch nur ein Wort dazu. Traurig fuhr ich heimwärts. Ich brach völlig zusammen. Keiner hatte für mich auch nur ein Wort gesagt. Auch mein bester Freund schwieg. Nach einigen Tagen kam in mir der alte Kämpfer hoch und ich bat die Teamkollegen mir zu sagen, ob ich im Team überhaupt erwünscht sei... Aber die lange Krankheitszeit, die jenem Zusammenbruch folgte brachte mich an einen Punkt. Hier durfte ich erkennen: nicht meine Leistung macht meinen Wert aus. Ich werde von Gott grundlos geliebt um Jesu willen. Er hat das Lösegeld für mich bezahlt und heute weiß ich, dass nichts zwischen Gott und mir steht. Gott liebt mich, einfach weil ich Mensch bin und das Opfer Jesu für mich in Anspruch nehme. Das befreit auch vom Druck perfekt sein zu müssen. Ich darf schwach sein. Ich darf unvollkommen sein, das macht nicht meinen Wert aus. Mit meinen Macken, Ecken und Kanten darf ich ein Kind meines himmlischen Vaters sein. Das nenn ich Freiheit! Und er verändert mich, dass ich eines Tages in seine Nähe passe. Darauf freue ich mich!

Willy

Du bist wertvoll für Gott

Hier saß er in der Studierstube des Predigers. Klein, schüchtern, eingefallen. Ängstlich schaute er umher, als ob er sich erst vergewissern wollte, ob nicht noch jemand hier sei, der ihm zuhören könnte.
Mit seinem gütigen Blick forderte ihn der Pastor auf, seinem Herzen Luft zu machen.
Tief durchatmen! Endlich nahm er seinen ganzen Mut zusammen: 'Jakob, ich habe wieder versagt, ich elender Tropf. Bin eine Null! Null sag ich, Nullen gibts bei mir auf der ganzen Linie. Krieg nichts, aber auch gar nichts hin, ich Null!' Tränen liefen ihm übers Gesicht. So klagte er sich eine Weile an. Und Jakob? Der hörte zu und kritzelte was auf seinen Notizblock.

Nun wunderte ihn doch, was sein Pastor aufschrieb: 'Aber, Du schreibst nicht etwa auf was ich sage?' rief er plötzlich. 'Ach nein, ich werde Dir den Zettel in die Hand drücken, wenn Du Deine Anklage zu Ende bringst!'

Er hatte ausgeredet und war wieder eine handvoll Elend in seiner Ecke. Nun trat Jakob zu ihm hin. Schau dir die Zahl auf diesem Zettel an! Das bist Du! Vor einer langen Reihe Nullen stand hier ne rote eins. All das, was Du mir an Nullen berichtet hast, habe ich aufgeschieben. Das ist die ganze Schuld, Dein Versagen. Aber Jesus stellt sich vor Dich hin. Was Du verbockt hast macht er zu Gewinn. All diese Nullen werden grossartig, kostbar, wertvoll, ja unbezahlbar, weil Jesus in Dein Leben gekommen ist: Du bist kostbar, wertvoll für Gott!!!

Wie gerne denke ich doch an jene Studierstube zurück!

Die ungleichen Brüder

 

Sie glichen sich wie ein Ei dem anderen, äußerlich schon. Und sie genossen beide die gleiche Erziehung. Aber wie ungleich verliefen ihre Leben! Der eine wurde ein geachteter kleiner Kaufmann, nicht reich, aber er führte ein ehrliches Leben. Und er öffnete sich für Jesus Christus.

Ganz anders sein Bruder. Er sah nie genug und nach kurzer Zeit geriet er auf die schiefe Bahn. Er wurde ein Spieler. Zuerst gang alles nach Wunsch. Doch das Blatt wendete sich. Gewinne, wie er sie zu Beginn machte, wurden selten und die Spielschulden häuften sich. So musste es kommen.

Alle Warnungen seines Bruder schlug er in den Wind. Und als ihn ein Gläubiger bedrohte ist es dann passiert: er wurde zum Mörder.

 

„Du musst mir helfen!“ Blutverschmiert stand er vor seinem Bruder. „Verstecke mich, die Häscher sind hinter mir her!“ Traurig kleidet er seinen Bruder in saubere Klamotten, während er selbst die Blutigen Hosen des Mörders anzieht. Schon erscheinen die Beamten und nehmen den Kaufmann fest. Die Kleider sprechen eine deutliche Sprache. Am nächsten Morgen wird der Unschuldige hingerichtet. Kein Wort hatte er zu den Anschuldigungen gesagt.

 

„Wo ist mein Bruder? Ich bin der Mörder!“ Der Richter traut weder den Ohren noch seinen Augen. Vor ihm steht verzweifelt ein völlig gleicher Mann. Aber er muss ihm sagen: „Zu spät. Er ist für Dein Verbrechen hingerichtet worden. Dieses ist also gesühnt. Es können nicht zwei Menschen für dasselbe Vergehen bestraft werden.“ Er will aufbegehren. Aber da hört er die weiteren Worte seines Richters: „Geh also heim und führe das Leben Deines Bruders weiter!“

 

Die Bibel schildert uns eine Geschichte von einer Ehebrecherin. Sie war ertappt worden und sollte nun gesteinigt werden. So wurde sie zu Jesus gebracht. Nach dem mosaischen Gesetz sollte sie gesteinigt werden. Was sagte Jesus? „Wer unter Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!“ Als sich dann alle aus dem Staub gemacht hatten fragte Jesus: „Frau, hat Dich keiner verdammt?“ „Nein, niemand.“ „Dann verurteile ich Dich auch nicht! Gehe hin, sündige nicht mehr!“

Schon Jesaja durfte es sehen und beschrieb das Geschehen auf Golgatha: „Fürwahr, er trug unsere Sünden und nahm unsere Schmerzen auf sich... Die Strafe liegt auf ihm zu unserem Frieden und durch seine Striemen sind wir geheilt!“ Er trug meine Strafe, alles, was ich verdient habe. Sein Opfer ist genug. Ich darf ein neues Leben haben durch seine Gnade.

 

Und diese Gnade steht auch für Dich bereit. Nimm sie in Anspruch!

 

Willy

 

 

 

 

 
     

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